Exkursion 2024 zu Riedbahn
Am 22.07.2024 haben 20 Studierende unter der Leitung von Patrick Ziesel und Prof. Kay Mitusch einen Baustellenabschnitt im Rahmen der Sanierung Riedbahn, u.a. mit der Bettungsreinigungsmaschine RM 900 S der Firma SPITZKE SE besichtigt. Es war faszinierend zu beobachten, wie diese Maschine die Aushub- und Reinigungsleistung in einem Arbeitsgang tätigt.
Zu Beginn wurde den Teilnehmern ausführlich das Projekt der Generalsanierung erläutert und der Umfang der Arbeiten eindrücklich aufgezeigt.
Wir bedanken uns herzlich bei der Firma Spitzke, die uns diese Exkursion ermöglicht hat.
Exkursion 2024 nach München
Die zweitägige Pfingst-Fachexkursion 2024 führte uns Mitte Mai in die bayrische Landeshauptstadt München. Gemeinsam mit 20 Student*innen besichtigte Professor Cichon die Prüfstände der Knorr Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH und die Forschungsaktivitäten der DB Systemtechnik GmbH. Von den Subsystemen hin zum Gesamtfahrzeug, bat die Siemens Mobility GmbH spannende Einblicke und herausfordernde Perspektiven in der Lokomotivreihenfertigung der Vectron. Am ersten digitalen Rangierbahnhof München Nord, erlebten wir gemeinsam mit DB Cargo die komplexe Technik der Infrastruktur, die den reibungslosen Betrieb des Einzelgüterwagenverkehrs ermöglicht.
Wir bedanken uns bei allen für die Teilnahme und insbesondere bei den Veranstaltern für die bleibenden Eindrücke.
Exkursion 2019
Bericht zur Pfingstexkursion vom 11.06. bis 13.06.2019 nach Straßburg, Bischheim, Reichshoffen und Duppigheim von Sebastian Reimann
Die zehnte Exkursion des Teilinstituts für Bahnsystemtechnik führte interessierte Studierende und Mitarbeiter des Instituts nach Frankreich. Mit dem Ziel Straßburg trafen sich die Teilnehmer am Dienstag nach Pfingsten in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs. Trotz einiger Schwierigkeiten aufgrund eines ausgefallen ICEs war Straßburg schnell erreicht und die Gruppe machte sich gleich auf zum ersten Programmpunkt der Exkursion, dem Technicentre SNCF de Bischheim.
Dort angekommen wurden wir herzlich empfangen und uns wurde in einer kleinen Präsentation die Firmenstruktur der SNCF sowie zukünftige Herausforderungen für die Firma in Frankreich vorgestellt. Anschließend wurden wir über das weitläufige Gelände geführt, auf dem TGV-Duplex-Züge, die die Hälfte ihrer Lebensdauer von 30 Jahren erreich haben, erneuert werden. Das sogenannte „Redesign“ beginnt mit der kompletten Demontage der Fahrzeuge. Daran anschließend erfolgt die Aufbereitung und Reparatur der Fahrzeuge. Den Abschluss bildet die Wiederherstellung der TGV-Duplex-Einheiten. Alle Arbeitsschritte konnten besichtigt und so ein gutes Verständnis für die Hochgeschwindigkeitszüge gewonnen werden. Nach der Besichtigung ging es weiter ins Straßburger Europaparlament. Die dortige Führung hat den Teilnehmern neben interessanten Einblicken in die Arbeitsweise des Parlamentes auch die spannende Architektur des Gebäudes nähergebracht. Abgeschlossen wurde der erste, sehr ereignisreiche Tag der Exkursion mit dem Besuch im Restaurant „Au Brasseur“. Hier wurde in gemütlicher Runde Flammkuchen gegessen.
Der zweite Tag der Exkursion führte die Teilnehmer der Exkursion nach Reichshoffen, einem malerisch gelegenen Ort im Elsass, in dem seit über hundert Jahren Züge gebaut werden. Derzeit stellt die Firma ALSTOM in Reichshoffen Regionaltriebzüge her. Nach einer Firmenpräsentation mit informativer Fragerunde gab es eine sehr ausführliche und hochinteressante Werksbesichtigung. Dem Herstellungsprozess vom angelieferten Blech bis zum fertigen Zug folgend haben die Teilnehmer einen tollen Einblick in die Herstellung der Regionaltriebzüge bekommen. Neben bahntechnischen Fragestellungen wurden die komplexe und herausfordernde Herstellung der Züge in Kleinserie beleuchtet und hochspezialisierte Fertigungstechniken gezeigt. Anschließend an den Aufenthalt in Reichshoffen ging es zurück nach Straßburg. Dort angekommen wurde den Teilnehmern in einer Stadtführung die Stadt mit ihrer wechselhaften Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich gezeigt. Bei strahlendem Sonnenschein ging es vom Straßburger Münster zum Stadtteil Petite France und weiter zum Place Kléber. Der Tag endete mit einem Abend zur freien Verfügung, den viele Teilnehmer dazu nutzten, die elsässische Stadt weiter zu erkunden.
Der dritte und damit letzte Tag der Exkursion startete mit einer Fahrt nach Duppigheim. In Duppigheim sitzt die Firma Lohr, die neben straßengebundenen Fahrzeugen auch ein System zum Schienentransport von LKW-Aufliegern entwickelt hat. Nach der Firmenpräsentation und einem Überblick über den Einsatz des Systems wurden wir durch die Produktionshalle geführt. Eine abschließende Vorführung des Systems auf dem werkseigenen Testgelände war das Highlight der Führung. Die Vorführung hat die Komplexität des LKW-Auflieger-Transports sehr anschaulich erläutert. Als letzte Besichtigung der Exkursion folgte nach der Rückkehr nach Straßburg die Besichtigung der Verkehrsbetriebe Straßburg (CTS). Bei der Besichtigung der Leitstelle wurden spannende Einblicke in den Betrieb des öffentlichen Verkehrs in Straßburg geboten. Auch eine Besichtigung der Werkstatt stand auf dem Programm. Dabei konnte die Ausbesserung und Reparatur der Straßburger Straßenbahnen besichtigt werden. Insbesondere die Herausforderungen durch die Niederflurdrehgestelle der Straßburger Straßenbahn wurde anschaulich erklärt. Nach der Besichtigung von CTS ging es sehr passend mit dem TGV-Duplex zurück nach Karlsruhe.
Der Dank für diese sehr gelungene und interessante Exkursion gilt zunächst allen Teilnehmern und den Unternehmen, die mit viel Engagement und Einsatz uns die Technik und Produktionsabläufe gezeigt haben. Darüber hinaus gilt unser großer Dank Frau Kramer für ihren unermüdlichen Einsatz zur Umsetzung und zum Gelingen der Exkursion, der hervorragenden Organisation sowie der Zusammenstellung des spannenden und lehrreichen Programms. Wir freuen uns schon sehr auf die nächste, dann elfte Exkursion des Teilinstituts für Bahnsystemtechnik.
Exkursion 2018
Bericht zur Pfingstexkursion vom 22.05. bis 24.05.2018 nach Köln und Düsseldorf von Markus Tesar:
Zur neunten Exkursion des Teilinstituts für Bahnsystemtechnik trafen sich am Dienstag in der Pfingstwoche traditionsgemäß Studenten mit Interesse an der Bahnsystemtechnik und Mitarbeiter des Instituts, um dieses Jahr nach Köln zu reisen. Auf der Hinreise mit dem IC nach Köln kamen die Exkursionsteilnehmer gleich in den Genuss einer der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Es ging rheinabwärts vorbei an Burgen, Felsen, Weinbergen und verschiedenen Denkmälern.
Angekommen in Köln ging es direkt weiter nach Wuppertal zum ersten Programmpunkt der Exkursion, der Wuppertaler Schwebebahn. Nach einer Präsentation über diese historische und in Deutschland einmalige Konstruktion hatte die Gruppe die Möglichkeit, die Werkstatt zu besichtigen. Anschließend kamen wir bei einer Fahrt mit der Schwebebahn bis zum Wuppertaler Hauptbahnhof selbst in das Gefühl des Schwebens.
Zurück in Köln stand eine Stadtführung auf dem Programm. Eine eingefleischte Kölnerin führte uns vom Dom über die Altstadt bis ans Rheinufer. Dabei bekamen wir zusätzlich sehr viele Einblicke in die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf. Beim anschließenden Abendessen im „Stapelhaus Köln“ ließen wir den ersten, sehr ereignisreichen Tag, bei gutem Essen und einem fantastischen Blick auf die Kölner Rheinbrücke, ausklingen.
Der zweite Tag startete mit einer Fahrt nach Düsseldorf. Der erste Programmpunkt war die Besichtigung der Firma Kiepe Electric. Bei einer Präsentation des Unternehmens durch den Geschäftsführer bekamen wir auch Einblicke über die Integration von Kiepe Electric in den Knorr-Bremse Konzern aufgrund der letztjährigen Übernahme. Anschließend wurde die Gruppe in zwei Teilgruppen aufgeteilt, wobei jeder Gruppe sehr ausführlich die Produktion und das neu aufgebaute Prüffeld vorgestellt wurde.
Der nächste Punkt auf dem Programm war ein Besuch bei der Rheinbahn AG. Nach einer Unternehmenspräsentation stellte uns der Sprecher des Vorstands die Konzernstrategie vor, wie der ÖPNV in Düsseldorf in Zukunft attraktiver gestaltet werden soll, um auch dem Problem der Luftverschmutzung entgegen wirken zu können. Danach durften wir noch die Werkstatt besichtigen.
Im Anschluss daran hatte die Gruppe einige freie Stunden, um die Innenstadt von Düsseldorf zu erkunden. Dabei konnten wir uns selbst ein Bild machen, ob nun Köln oder Düsseldorf schöner ist.
Am Abend bekamen wir von der Rheinbahn AG die Möglichkeit, den täglichen Wartungsablauf der Fahrzeuge im Betriebshof anzusehen.
Der dritte und letzte Tag begann mit einer Fahrt zur Häfen und Güterverkehr Köln AG. Dort angekommen wurde die Gruppe auf dem Werksgelände herumgeführt und wir bekamen die Wartung der Lokomotiven- und Waggonwartung sowie die Flotte des Unternehmens zu sehen. Danach ging es weiter zum historischen Straßenbahnmuseum in Köln. Hier bekamen wir eine Führung von einem Urgestein der Kölner Verkehrsbetriebe, der auf sämtliche Fragen zu den Fahrzeugen im Museum stets eine Antwort parat hatte.
Dann waren die drei Tage Exkursion schon wieder vorbei, und es ging mit dem ICE auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und dem Rhein-Main-Gebiet mit bis zu 300 km/h zurück in Richtung in Karlsruhe.
Ein Dank geht hierbei an die Exkursionsteilnehmer und die Unternehmen, die uns vielfältige Einblicke gegeben haben und stets jeder Frage Rede und Antwort standen. Ebenfalls bedanken möchten wir uns bei Frau Kramer, die ein spannendes und lehrreiches Programm zusammengestellt hat und für eine hervorragende Organisation gesorgt hat. Wir freuen uns schon auf die zehnte Jubiläumsexkursion!
Exkursion 2017
Bericht zur Pfingstexkursion vom 06.06. bis zum 08.06.2017 nach Berlin von Felix Haupt:
Traditionell versammelte sich eine Gruppe von 20 bahninteressierten Studierenden am Dienstag nach Pfingsten früh morgens am Karlsruher HBF, um dieses Jahr standesgemäß mit dem ICE nach Berlin zu reisen.
In Berlin angekommen ging es direkt mit dem Berliner Nahverkehr zum Standort der Firma Stadler in Berlin Pankow. Nachdem der Gruppe ein Einblick in die Konzernstruktur und das rasante Wachstum von Stadler präsentiert wurde, wurde die weitläufige Fertigung besichtigt. Die kompetente und detaillierte Führung durch die Fertigungshallen zeigte die Komplexität verschiedener Nahverkehrszüge. Der erste Tag der Exkursion führte uns anschließend durch Berlin Mitte. Unser Stadtführer berichtete lebhaft von der Geschichte und Entwicklung Berlins auf einer Route durch die Berliner Höfe, an der Museumsinsel vorbei und bis zur Straße „Unter den Linden“. Einen Abschluss fand der erste, ereignisreiche Tag bei gutem Essen und angeregten Gesprächen im Restaurant Stiege, unweit unseres Hotels in Berlin Kreuzberg. In diesem gemütlichen Ambiente kam es zur feierlichen Verleihung der BST-Ehrenbrosche in Kunststoff an Rüdiger zur Würdigung der fünfmaligen Exkursionsteilnahme.
Der zweite Tag startete mit einem Besuch des Deutschen Technikmuseums. Dort konnte man die technische Entwicklung der Schienenfahrzeuge anhand einer beeindruckenden Sammlung an Fahrzeugen nachvollziehen. Die zweite Hälfte des Tages führte uns zum einen zum ICE-Werk Rummelsburg, wo uns neben der Instandhaltung der Hochgeschwindigkeitszüge auch die Berliner Schnauze näher gebracht wurde. Zum anderen besuchten wir die S-Bahn-Werkstatt in Berlin Schöneweide, wo ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert wurde, während wir durch die Hallen gingen, in denen tagtäglich hunderte Fahrzeuge der Berliner S-Bahn gepflegt, gewartet, repariert und modernisiert werden. Der zweite Abend stand jedem individuell zur Verfügung, um das kulturelle Leben Berlins zu erkunden.
Am dritten Tag stand für die Gruppe nur ein Termin auf der Agenda. Dieser führte uns zum Komponentenhersteller Knorr-Bremse PowerTech. Dort wurde uns von gleich vier führenden Mitarbeitern kompetent und ausführlich das Unternehmen sowie die Entwicklung und Fertigung von Bordnetzumrichtern gezeigt. Es gab ausreichend Möglichkeiten die Experten mit zahlreichen Fragen zu löchern.
Am späten Nachmittag ging es mit dem ICE zurück in die Heimat. Auf dieser Fahrt demonstrierte die DB den Studierenden die Wichtigkeit der Redundanz von Antriebssystemen im Schienenverkehr. Nach Ausfall eines Triebkopfs, konnte die Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit fortgesetzt werden. Es bleibt unklar, ob es sich bei dem Ausfall um eine geplante Demonstration oder einen tatsächlichen Ausfall handelte ;)
Ein großer Dank für diese mehr als gelungene Exkursion gilt allen Teilnehmern und allen Unternehmen, die uns so herzlich empfangen haben. Ein noch viel größerer Dank geht an Frau Kramer für die perfekte Organisation. Vielen Dank und wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Exkursion 2016
Bericht zur Pfingstexkursion vom 17.05. bis zum 19.05.2016 nach Siegen, Mönchengladbach und Umgebung von Marco Eller:
Die diesjährige Exkursion an Pfingsten brachte uns über Siegen mitten in den Ruhrpott nach Mönchengladbach und weiter nach Wegberg-Wildenrath. Zum ersten Mal benutzten wir dazu einen Bus, da die Schienenanbindungen hier noch einiges an Verbesserungspotenzial aufwiesen.
Die dreitägige Fahrt begann, wie üblich, am Dienstagmorgen. Unser erstes Ziel an diesem Tag sollte das BTC - Bogie Technical Center von Bombardier in Siegen sein. Angelegt im futuristischen Design, soll es zentraler Entwicklungsstandort für alle Drehgestellaktivitäten im Konzern sein. Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung und der Geschichte des Standorts wurde uns der 3D-Visualisierungsraum vorgeführt. Dort können CAD-Modelle von allen Seiten betrachtet, Bauraumuntersuchungen vorgenommen und Montierbarkeit untersucht werden. Es folgten ein kurzer Mittagsimbiss und eine anschließende Führung in zwei Gruppen durch das weitläufige Werksgelände. Die Gruppen konnten dabei spannende Einblicke in die Fräsbearbeitung der Rahmen, die Rad- und Bremsscheibenvormontage sowie die Endmontage erhalten. Am Ende des Fertigungsprozesses verlässt ein fertiges Drehgestell, wie aktuell beispielsweise für den ICE4, das Werk.
Anschließend bestiegen wir den Bus und es ging weiter nach Rheydt. Dort angekommen, bekamen wir von einem Einheimischen eine umfangreiche Stadtführung mit spannenden Geschichten über die Entstehung der verfeindeten Städte Rheydt und Mönchengladbach. Seit der Zusammenlegung der beiden ist es die einzige Stadt Deutschlands mit zwei Hauptbahnhöfen. Mit einem gemeinsamen Abendessen mit viel frischem Spargel und einheimischen Altbier im Ratskeller neigte sich dieser Tag seinem Ende zu.
Am zweiten Tag der Exkursion besuchten wir die Hambachbahn. Sie gehört zu RWE Rheinbraun und beliefert die umliegenden Kraftwerke und Brikettfabriken, im westlich von Köln gelegenen rheinischen Braunkohlerevier, mit Braunkohle aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler. Der Tagebau Garzweiler soll Deutschland noch bis mindestens 2045 mit Braunkohlestrom versorgen. Die Hambachbahn gehört mit 300 km Gleislänge und über 1600 Fahrzeugen zu den größten Privatbahnen Europas. Besonders sind das eigene 6 kV / 50 Hz Stromnetz sowie die vier Meter breiten Fahrzeuge mit Gewichten von 140 t pro Lok und 124 t pro Wagen. Da die Braunkohlewagen von oben befüllt werden, benötigen die Lokomotiven zusätzliche Seitenstromabnehmer. Während der Befüllung und Entladung fahren die Fahrzeuge ferngesteuert ohne Zutun des Lokführers. Nach diesem spannenden Vormittag fuhren wir wieder zurück nach Mönchengladbach mit kurzem Zwischenhalt am Aussichtspunkt des Tagebaus Garzweiler. Derzeit liefert er zusammen mit Hambach über 10 % des deutschen Strombedarfs. Anschließend folgte der Besuch des TextilTechnikums im Monforts Quartier, einem der ehemals vier großen Textilmaschinenfabriken in Rheydt. Da es schon nach 17 Uhr war, öffnete das Museum speziell für uns noch einmal und stellte uns einen erfahrenen Archäologen zur Seite, der sich bestens mit der Herstellung von Textilien in der Region auskannte. Schritt für Schritt brachte er uns die Herstellung von Garn und Tüchern nahe und legte dar, wie die Industrialisierung die Lebensweise der Menschen veränderte.
Der letzte Tag unserer Reise führte uns zunächst ins Prüf- und Validationscenter von Siemens in Wegberg-Wildenrath. Siemens betreibt hier einen großen, 6000 m-Testring in Normalspur, einen kleinen, 2500 m-Testring in Normal- und Meterspur sowie diverse kleine Abschnitte mit Gefällestrecken bis zu 70 Promille und weiteren Messgleisen. Alle Anlagen können mit verschiedensten Stromsystemen in Gleich- und Wechselstrom über Oberleitung versorgt werden. Auch verschiedene Systeme gleichzeitig sind möglich um Überfahrten in andere Netze zu simulieren. Zum Test von U- und S-Bahnen gibt es ebenfalls Stromschienen englischer und Berliner Bauart. Neben ersten Gesamtfahrzeugfahrversuchen werden auch Gewichts- und Laufgeräuschmessungen durchgeführt. Sicherungssysteme wie ETCS Level 2 und PZB/LZB können simuliert und deren Wechselwirkung mit dem Fahrzeug erprobt werden. Nach einem Rundgang übers Gelände und einem stärkenden Mittagsimbiss machten wir uns auf den Weg zur letzten Station auf unserer Fahrt, dem „grünen“ Bahnhof Horrem.
Unser Führer der DB zeigte uns die ungewöhnlichsten Ecken des Bahnhofs. Dazu gehörten unter anderem der Eingangsbereich mit Steckdosen, das stille Örtchen mit hochkomplexer Zugangstechnik und die innovative Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Zum Schluss durften wir noch einen Blick in die Technikräume samt Erdwärmeklima- und Kläranlage werfen. Leider war dann unsere Zeit auch um und wir mussten uns dringend mit dem Bus wieder auf den Heimweg nach Karlsruhe machen.
In Summe war es eine sehr gelungene Exkursion, in eine etwas ländlichere Gegend mit meist spannendem Programm. Vielen Dank an Ivana für die Organisation und auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Exkursion 2015
Bericht zur Pfingstexkursion vom 26.05. bis zum 28.05.2015 nach Hamburg von Franz Jost:
Die alljährliche Exkursion des Lehrstuhls für Bahnsystemtechnik in der Pfingstwoche führte die Teilnehmer nach Hamburg. Neben Mitarbeitern des Lehrstuhls konnten sich 20 Studierende von der Bahnwelt in allen Facetten begeistern lassen.
Nach einer entspannten Anreise mit dem ICE der Direktverbindung Karlsruhe->Hamburg ging es nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel auch schon ins Miniaturwunderland. Ganz nach dem Motto „Jeder fängt mal klein an“ konnte das System Bahn ganzheitlich erfasst werden. Viele Länder und Bahnen waren dort in liebevoller Arbeit nachgebildet: Von den skandinavischen Ländern über Mitteleuropa in den Süden waren Landschaften mit Bahnen und auch witzigen Details nachgebildet. In Amerika konnte man sogar Area 51 besichtigen, eine Gelegenheit, die man nutzen sollte. Auf jeden Fall bot der Besuch im Wunderland genug Gesprächsstoff um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Der zweite Tag begann mit dem Besuch des ICE-Werks in Hamburg-Eidelstedt. Wir wurden dort mit freundlichem nordländischem Frohmut empfangen und durch die ganze Kette der ICE-Flotteninstandhaltung geführt. So konnte nicht nur den Triebfahrzeugführerstand sondern auch der komplette ICE von unten sowie von oben begangen und bestaunt werden. Auch die Laufkilometerleistung des ICE1 mit um die 11 Mio. km war beeindruckend.
Wenn man von A nach B reisen möchte, so bewegt man sich in einer Mobilitätskette. So hat sich die interessierte Gruppe nach dem Besuch bei DB Fernverkehr natürlich auch den Nahverkehr genauer angeschaut. Und wo könnte man dies besser erfahren als bei Deutschlands größtem Nahverkehrsbetreiber: die Hamburger Hochbahn. Das innovative Unternehmen befördert die Hamburger nicht nur in U-Bahnen, die auch mal das Tageslicht sehen, sondern auch in unzähligen Bussen. Gerade frisch vom Band konnte das neue Fahrzeug, der GT5, besichtigt werden. Ebenfalls konnte auf dem Werksgelände der Hochbahn ein Einblick in das Treiben eines Nahverkehrsbetriebs gewonnen werden, welcher für alle technischen Studienrichtungen auch entsprechendes Personal benötigt.
Zum Abend hin führte ein Hamburger Original durch die wunderschöne Stadt. Vom alten Rathaus ging es durch die Gassen, zur Kirche Sankt Michaelis durch alte historische Straßen. Den Abschluss bildete eine Bootstour. Zwischendurch konnte auch einer der vielen noch existierenden Pater-Noster-Aufzüge bestaunt werden. Ein ständiges Auf-und-Ab bei dem die Gruppe viel Spaß hatte, sogar dahingehend, dass manche einfach nicht mehr davon los kamen. In der Nähe der Landungsbrücken wurde der Abend mit italienischem Essen und Trinken gewürdigt und bei angeregten Diskussionen neue Freundschaften geknüpft.
Der letzte Tag startete mit einem Vortrag zum Bau der Elbphilharmonie, der Architektur und der späteren Verwendung als Wahrzeichen Hamburgs für Kunst und Kultur. Besonderes Interesse zog die akustische Auslegung des großen Saals auf sich: Tausende einzeln angefertigte Gipsplatten sorgen für einen Raumklang, den man gehört haben muss!
Zum Nachmittag war die Gruppe Gast bei einem Spin-Off der Hamburger Hochbahn: hySolutions GmbH. Ziel ist die Entwicklung und Implementierung neuer Bustechnologien, sodass die Busse in Hamburg ab 2020 nur noch CO2-frei bestellt werden müssen. Jetzt schon fährt in Hamburg die Innovationsbusline 109 mit Plug-in-Hybrid auf Basis von Batterien. Die Busse werden an speziellen Ladestationen von oben konduktiv nachgeladen.
Alles hat ein Ende und so auch diese Exkursion. Am Nachmittag ging es mit dem ICE zurück nach Karlsruhe. Erschöpft aber um unzählige Erfahrungen reicher, kam die Gruppe zurück. Drei abwechslungsreiche Tage waren vergangen, die noch lange nachwirken werden. Bis zum nächsten Jahr!
Exkursion 2014
Kurzbericht zur Pfingstexkursion vom 11.06. bis zum 13.06.2014 (Karlsruhe – Braunschweig – Ilsenburg – Salzgitter) von Kilian Berthold:
An der fünften Pfingstexkursion des Lehrstuhls für Bahnsystemtechnik nahmen dieses Jahr zwanzig Studenten aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Professor Gratzfeld und sechs Mitarbeiter des Lehrstuhls teil.
Am 11.06. ging es mit dem ICE von Karlsruhe nach Braunschweig. Dort angekommen, wurde auf dem Bahnhofsvorplatz die induktive Ladehaltestelle sowie der E-Bus des Projektes „emil“ der Braunschweiger Verkehrs AG vorgestellt. Weiter ging es dann auf dem Betriebshof der Braunschweiger Verkehrs AG, wo im Rahmen einer zweistündigen Präsentation durch die Vorstände des Unternehmens sowohl das E-Bus-Projekt, als auch der Beschaffungsprozess neuer Straßenbahnen detailliert erläutert und anschließend diskutiert wurden. Den Abschluss des Besuchs bildete eine Führung über den Betriebshof der Verkehrsbetriebe. Der Tag wurde daraufhin mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen gelassen.
Der zweite Tag der Exkursion begann mit einer Bahnfahrt nach Ilsenburg in den Harz, um dort die Produktion von Radsätzen für Schienenfahrzeuge bei der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH vorgestellt zu bekommen. Auf eine einführende Präsentation folgte eine ausgiebige Führung durch die Fertigung sowie die Messlabore des Unternehmens. Für den Nachmittag stand dann ein Besuch des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig auf dem Programm. Dort stellte das Institut für Verkehrssystemtechnik seinen Bereich Bahnsysteme vor und gewährte Einblicke in seine Labore und Versuchseinrichtungen. Zum Abschluss des Tages und als kultureller Ausgleich zu den bisherigen fachlichen Informationen, bekamen die Karlsruher noch eine Stadtführung durch die Braunschweiger Innenstadt geboten.
Auf dem Programm für den letzten Tag stand ein Ausflug nach Salzgitter, wo die Exkursionsgruppe zuerst das werkseigene Museum der ALSTOM GmbH besichtigen konnte, um daraufhin durch die Produktionshallen des Schienenfahrzeugherstellers geführt zu werden. Hierbei konnte wieder der Bezug zwischen der Theorie aus der Vorlesung und der Praxis eindrucksvoll verdeutlicht werden, indem die Studenten der Taktfolge entsprechend nachvollziehen konnten, wie vom Rohbau bis zum Innenausbau ein Triebwagen gefertigt wird. Den Abschluss der Exkursion bildete die Werksbesichtigung bei MAN Trucks, deren Firmengelände in direkter Nachbarschaft zu ALSTOM gelegen ist. Hier bekamen die Studenten ein alternatives Anwendungsbeispiel für ihr Fahrzeugtechnik-Know-how vorgeführt, nämlich die Lkw-Montagelinie vom Rohbau bis zum fertigen Nutzfahrzeug. Leider wurden wir in der Mitte der Besichtigung unterbrochen und mussten mit weiteren 1000 Angestellten die Firma wegen Bombenentschärfung auf dem Nebengelände verlassen. Ein bisschen Aufregung gehört zu unseren Exkursionen immer dabei.
Exkursion 2013
Kurzbericht der Exkursion vom 21.05. bis zum 23.05.2013 (Karlsruhe – Schwanau – Zürich – Friedrichshafen) von Katharina Knaisch:
Die vierte Exkursion des Lehrstuhls für Bahnsystemtechnik fand unter der Leitung von Professor Gratzfeld und Frau Kramer vom 21.05. bis zum 23.05.2013 statt. Teilnehmer waren 20 Studenten sowie sechs akademische Mitarbeiter.
Am ersten Tag reisten wir von Karlsruhe aus über Offenburg und Lahr nach Schwanau zur Herrenknecht AG, eines der weltweit führenden Unternehmen für Tunnelvortriebsmaschinen. Nach einer Vorstellung des Unternehmens durften wir die Fertigung der im Durchmesser bis zu 16 Meter großen Tunnelbohrmaschinen besichtigen. Anschließend fuhren wir nach Singen, um dort unser Hotel zu beziehen und gemeinsam Abend zu essen.
Der nächste Tag begann mit einer Fahrt von Singen nach Zürich zur Bombardier Transportation GmbH. Bombardier ist Hersteller von modernen Schienenverkehrstechnologien. Highlight der Besichtigung war das Testlabor Powerlab, in dem die neu entwickelten Antriebssysteme getestet werden können. Im Anschluss daran stand ein Besuch des Stellwerks des Zürcher Bahnhofs an, einer der größten europäischen Bahnhöfe. Der Ausklang des Tages stand allen zur freien Verfügung um Zürich zu entdecken.
Am dritten Tag besuchten wir die MTU Friedrichshafen, ein Tochterunternehmen der Tognum AG, das Großdieselmotoren und Antriebssysteme herstellt. Bei einer Werksführung wurde uns die Fertigung von Dieselmotoren für schwere Land- und Schienenfahrzeuge, Schiffe und Industrieantriebe gezeigt.
Den Abschluss der Exkursion bildete eine Führung in der Zeppelin-Werft in Friedrichshafen.
Mit der Schwarzwaldbahn ging es dann am Abend über eine der beeindruckendsten Bahnstrecken Deutschlands zurück nach Karlsruhe.
Exkursion 2012
Kurzbericht der Exkursion vom 29.05. bis zum 31.05.2012 (Karlsruhe – Kassel – Wasserkuppe – Karlsruhe) von Christoph Kühn:
Nach München und Dresden führte den Lehrstuhl für Bahnsystemtechnik seine dritte Exkursion ins im Herzen Deutschlands gelegene Kassel. Der Aufbruch von Karlsruhe fand wie immer an einem Dienstag nach Pfingsten statt, wobei wir diesmal sogar in den Genuss eines ICEs mit ausgefallener Klimaanlage kamen.
Gleich am ersten Tag stand der Besuch bei der Kassler Verkehrs-Gesellschaft sowie eine Führung durch Europas größten Bergpark Wilhelmshöhe auf dem Programm.
Am darauffolgenden Tag besichtigten wir das Unternehmen Bombardier Transportation GmbH und die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH. An beiden Führungen waren maßgeblich unsere beiden ehemaligen Studenten Charles Brunel und Michael Hoffmann beteiligt, die hier ihren Einstieg in das Berufsleben gefunden haben.
Schließlich fand die Exkursion am dritten Tag bei der Firma Wiegand auf der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe in der Nähe Fuldas ihren würdigen Abschluss.
Exkursion 2011
Karlsruhe-Fulda-Dresden-Bautzen-Dresden -Nürnberg-Karlsruhe
14.06.2011⇒ Besuch des DB-Simulatorzentrums Fulda
15.06.2011⇒ Besuch Bombardier Transportation Bautzen
⇒ Besichtigung des Eisenbahnbetriebslabors des Inst. für Bahnsysteme und Öffentlicher Verkehr der Fakultät Verkehrswissenschaften der Technischen Universität Dresden
16.06.2011⇒ Besuch VAG - Fahrerlose U-Bahn in Nürnberg
Exkursion 2010 am Lehrstuhl für Bahnsystemtechnik
Bericht der Exkursion vom 25.05. bis zum 27.05.2010 in München von unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.-Wi.-Ing. Christoph Kühn:
Am Dienstag nach Pfingsten im Jahre des Herrn 2010 war es soweit: Der Lehrstuhl für Bahnsystemtechnik unter Leitung von Prof. Gratzfeld brach zur ersten mehrtägigen Forschungsreise in seiner noch relativ jungen Geschichte auf. Fahrplanmäßig um 09.06 Uhr rollte der IC 2065 am Morgen des 25. Mais aus dem Karlsruher Hbf. Neben den 20 Studenten, die von Freude erfüllt waren, dass sie einen dieser heiß begehrten Exkursionsplätze ergattern konnten, waren auch alle Mitarbeiter des Lehrstuhls samt Sekretärin dabei. Letztere entschloss sich hingegen dazu, den Institutshund nicht mitzunehmen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Stuttgart setzte sich die Fahrt mit einem ICE fort. Die Fahrt verlief ohne Komplikationen und so wurde die bayrische Hauptstadt pünktlich um 12.33 Uhr erreicht.
Am Nachmittag stand eine Führung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe an. Von der ersten funktionsfähigen Dampflokomotive bis hin zum Triebkopf des ICE Experimental Versuchszugs wurde die historische Entwicklung des Schienenverkehrs der letzten Jahrhunderte in imposanter Weise zur Schau gestellt.
Die Einkehr in den Augustiner-Keller war dann für den Abend anberaumt. Angemeldet waren wir hier als KLT. Insbesondere der unverkennbar mit Abstand älteste der fünf Akademischen Mitarbeiter genoss den Gerstensaft über alle Maßen … . Schließlich endete der Tag für jedermann im zentral gelegenen Hotel Dolomit. Dolomit ist übrigens laut Wikipedia ein häufig vorkommendes Mineral der wasserfreien Carbonate ohne fremde Anionen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen – genau genommen eine – waren die saalähnlichen Zwei-Bett-Zimmer weitläufig und großzügig bemessen. Die Führungsebene (bt01-bt03) behielt es sich dessen ungeachtet vor, in Einzelzimmern Quartier zu beziehen. Anzumerken sei noch, dass sich das Internet für diverse Studenten als Groschengrab herausstellte, da dessen Nutzung ungeahnt mit immensen Extrakosten verbunden war.
Am nächsten Morgen ging es zur Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH , einem der global führenden Hersteller von Bremssystemen für den Nah- und Fernverkehr. Nach einer informativen und extrem beeindruckenden Unternehmenspräsentation wurde die Reisegruppe durch Reibungsprüfstände und begrünte Montagehallen geführt. So mancher Hobbygärtner bekam hier große Augen. Das anschließende Mittagessen in der Betriebskantine konnte im Geschmack vollauf überzeugen. Ebenfalls Wirkung erzielte die formschöne Tasse, die jedem Teilnehmer zum Abschied als Überraschung zuteil wurde.
Für den Nachmittag stand eine Besichtigung des ICE-Werks auf dem Programm. In der gut einen halben Kilometer langen Werkshalle wird auf sechs Gleisen in drei Arbeitsebenen nichts unversucht gelassen, die ICE-Flotte der Deutschen Bahn stets zu warten und auf dem neusten Stand der Technik zu halten. Mit inbegriffen war hier auch das Probesitzen im Cockpit eines ICE 3.
Schließlich stand der Abend jedem frei zur Verfügung. Trotz nächtlicher Aktivitäten einzelner Studenten bis halb fünf in der Früh, versäumte nicht einer das Auschecken aus dem Hotel am nächsten Morgen. Da München in Deutschland zu den Standorten mit der längsten Tradition im Lokomotivbau zählt, wurde am letzten Tag die Siemens Krauss-Maffei Lokomotiven GmbH mit einem Besuch unsererseits beehrt. Der Rundgang durch die Bereiche Rohbau und Endmontage bot Gelegenheit zu einem tiefen Einblick in dieses komplexe Themengebiet.
Letzten Endes brachte uns die Bahn am Donnerstag Nachmittag wieder unbeschadet nach Hause. Besonderen Dank gilt in höchstem Maße primär Frau Dipl.-Chem. Ivana Kramer für die unnachahmlich bis ins Detail durchdachte und ausgesprochen gelungene Organisation.