Induktive Energieübertragung

  • Beim Dynamic Wireless Power Transfer (DWPT) wird die Energie über Sendespulen in der Fahrbahn und Empfängerspulen am Fahrzeug kontaktlos übertragen. Die Technik ermöglicht eine induktive Aufladung der Fahrzeugbatterie während der Fahrt. Gegenüber von Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen sind die Umwandlungsverluste erheblich geringer. Zudem ist der Ladevorgang verschleißarm und kann ohne Rüstzeit starten. Durch den Einbau in die Straße fügt sich die Ladeinfrastruktur nahezu unsichtbar in das Stadt- und Landschaftsbild ein.
  • Elektrofahrzeuge wie ÖPNV-Busse können durch das dynamische Nachladen mit kleineren Batterien ausgestattet werden, deren Herstellung weniger Emissionen verursachen. Da die Ladeinfrastruktur von verschiedensten Fahrzeugklassen synergetisch genutzt werden kann, ergeben sich Interoperabilitätsvorteile gegenüber Oberleitungssystemen. Das prädestiniert die Technik für den kostengünstigen emissionsfreien Betrieb von Bussen und Lkws mit kleinen Batterien. Dies ist im Hinblick auf einen zukünftigen automatisierten Betrieb künftig automatisiert ohne Lade- und Ruhepausen interessant.
  • Für die dynamische induktive Ladung sind Streckenabschnitte mit geringen Durchschnittsgeschwindigkeiten besonders geeignet. Bei einer geringeren Überfahrtsgeschwindigkeit kann eine entsprechend größere Energiemenge von den Spulen in der Straße auf den Bus übertragen werden. Dadurch müssen keine langen Pausen an elektrifizierten Haltestellen erfolgen, welche Einfluss auf die Taktung haben. Von zentraler Bedeutung ist daher die Positionierung der induktiven Ladeinfrastruktur.
  • Am Institutsteil Bahnsystemtechnik wird an der Positionierung der Ladeinfrastruktur geforscht. So sollen Fragen zu der Eignung der DWPT-Technologie für unterschiedliche Einsatzszenarien, aber auch zur Wirtschaftlichkeit beantwortet werden. Dafür werden Untersuchungen angestellt, wie sich Buslinien elektrifizieren lassen und die technischen sowie ökonomischen Auslegungskriterien betrachtet.