Entwicklung eines Programms zur Analyse der Energieflüsse in Hybridfahrzeugen im realen Kundenbetrieb

Eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung und Verbreitung einer alltagstauglichen Elektromobilität ist eine genaue Kenntnis des Nutzerverhaltens. Nur detaillierte Informationen über den Umgang der Fahrer mit dem Fahrzeug, ihre Komfortbedürfnisse und die ihrer Mitfahrer sowie der damit verbundene Energiebedarf im Fahrzeug ermöglichen es, die in vieler Hinsicht grundlegend anders aufgebauten Elektrofahrzeuge optimal auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden.

Insbesondere für Premiumhersteller ist es von großer Bedeutung, dass Kunden in ihrem Komfortniveau in zukünftigen Elektrofahrzeugkonzepten nicht entscheidend gegenüber dem in heutigen Fahrzeugen herrschenden Niveau eingeschränkt werden. Die entscheidende limitierende Größe, die zu Engpässen führen kann, ist hier die im Vergleich zu verbrennungsmotorisch betriebenen Fahrzeugen begrenzt zur Verfügung stehende Energiemenge, die sowohl für Fahrbetrieb als auch für die Komfortfunktionen eingesetzt werden muss.

Als Basis für eine bedarfsgerechte Auslegung künftiger Fahrzeuge ist es folglich erforderlich, eine präzise Analyse der Energieflüsse im Betrieb von heute verfügbaren Fahrzeugen durchzuführen. Hierbei ist besonders eine Unterscheidung zwischen Energieeinsatz für den reinen Fahrbetrieb und für Komfortfunktionalitäten durchzuführen.

Daher wird in Kooperation mit einem deutschen Premiumhersteller eine Fahrzeugflotte mit Messtechnik ausgestattet, um die relevanten Energieflüsse im Kundenbetrieb zu erfassen und zu analysieren. Die Flotte wird hierbei aufgespaltet auf drei unterschiedliche Regionen, um auch den Einfluss unterschiedlicher klimatischer Randbedingungen mit in die Betrachtung aufnehmen zu können. Bei den gewählten Projektfahr-zeugen handelt sich um Hybride, da hier ein großer Teil der Nebenverbraucher bereits elektrifiziert ist und Betriebszustände, die auch für Elektrofahrzeuge eine große Relevanz haben (z.B. Segeln) mit untersucht werden können.

Im Rahmen der Arbeit sollen aus dem Umfang der verfügbaren Erhebungsdaten entscheidende Variablen identifiziert und einer genauen Untersuchung unterzogen werden. Da im Flottenversuch regelmäßig eine Fülle an Messdaten anfallen wird, ist es nötig, ein Programm zur automatisierten Aufbereitung und Analyse der Daten zu entwickeln. Hierfür muss zunächst eine Schnittstelle zum Import der als Textdatei vorliegen-den Messdaten in die Programmierumgebung MATLAB umgesetzt werden. Dort soll eine weitere Aufbereitung und Analyse der Daten stattfinden, sowie auch eine Speicherung der Analysedaten im proprietären Format. Darüber hinaus sollen zusätzlich automatisiert wichtige Kennwerte exportiert und für einen Vergleich der Nutzung über einen längeren Zeitraum oder über mehrere Fahrzeuge bzw. Projektregionen hin-weg zusammengeführt werden. Dieser Vergleich soll an Hand von Kennwerten und Diagrammen in einem normalen Office-Programm (Excel etc.) möglich sein.